Immobilien-Investment – indirekte Geldanlage als Alternative zum Direktkauf

Alternativen-zum-Direktkauf-scaled.jpeg

N_studio: #389852901

Immobilien gelten jeher als sichere und rentable Geldanlage und sollten laut Experten auch in keinem Portfolio fehlen. Aus gutem Grund werden Immobilieninvestments nicht zuletzt auch als „Betongold“ bezeichnet. Wer in Immobilien investieren möchte, muss aber nicht immer eine Immobilie kaufen. Es gibt auch Alternativen wie Fonds, Crowdinvesting und Aktien, die ein Investment in Immobilien möglich machen. Wie dies funktioniert und was man dabei beachten muss, zeigt dieser Beitrag.

Immobilienfonds als Alternative zum Direktkauf

Immobilienfonds sind normale Investmentfonds, deren Investitionsanteil jedoch überwiegend in Immobilien liegt. Jeder der in einen Immobilienfonds investiert kann somit von den Renditen des Immobilienmarktes profitieren, ohne selbst eine Immobilie kaufen und vermieten zu müssen. Die Immobilienfonds werden in offene und geschlossene Fonds unterschieden. Die offene Variante ist jedoch die meistgewählte Form der Kapitalanlage. In geschlossene Immobilienfonds investieren in der Regel nur erfahrene und risikobereite Anleger. Da es sich bei Immobilienfonds um Sondervermögen handelt, ist das Kapital selbst bei Insolvenz der Fondsgesellschaft geschützt.

Immobilienfonds investieren zu mindestens 51 Prozent in bebaute und unbebaute Grundstücke. Auch Erbbaurechte und Gewerbeimmobilien gehören dazu. Der restliche Anteil, also 49 Prozent des Fondsvolumens wird in festverzinsliche Wertpapiere investiert oder bleibt als Barvermögen im Fonds. Mit dieser Anlagestrategie erreicht ein Immobilienfonds eine jährliche Rendite von zirka 4 Prozent. Die Erträge setzen sich zusammen aus Mieteinnahmen, Immobilienverkäufen und den Zinsen der Wertpapiere.

Die Investition in Immobilienfonds ist teils schon mit einer Summe ab 50 Euro möglich. Dadurch sind in der Regel sehr viele Investoren an einem Immobilienfonds beteiligt. Offene Immobilienfonds sind in ihrem maximalen Fondsvolumen nicht limitiert. Desto mehr Kapital da ist, desto mehr wird auch investiert. Bei geschlossenen Fonds hingegen beginnt die Investition meist erst bei 5.000 Euro. Hierbei ist der Fonds allerdings durch ein maximales Fondsvolumen begrenzt. Sobald dies erreicht ist, schließt der Fonds. In der Regel bleiben die Anleger im geschlossenen Fonds investiert, bis dieser aufgelöst wird. Das passiert meist beim Verkauf der Immobilien.

Vorteile von Immobilienfonds

  • Investition in Immobilien, ohne selbst eine eigene zu kaufen
  • Einstieg bereits mit überschaubarem Kapital möglich
  • Streuung des Risikos durch Diversifikation
  • Anteile können wieder verkauft werden

Nachteile von Immobilienfonds

  • Risiko von Verlusten, sogar bis zum Totalverlust
  • Relativ hohe Gebühren
  • Hohes Risiko bei geschlossenen Immobilienfonds

Crowdinvesting in Immobilien

Beim Crowdinvesting in Immobilien erwirbt man Anteile an einer Immobilie gemeinsam mit anderen Investoren in der Crowd. In der Regel werden dafür Immobilienprojekte auf speziellen Online-Plattformen angeboten. Wer in ein Projekt investieren möchte, wählt den entsprechenden Betrag seiner Investition frei aus. In der Regel ist dabei eine Mindestbeteiligung vorgegeben. Wenn das Projekt vollständig von mehreren Anlegern finanziert ist, geht es in die Umsetzung.

Durch das Crowdinvesting kann man an einem oder mehreren Immobilien-Projekten beteiligt sein, die man selbst hätte nicht umsetzen können. Das Konzept ist nicht zu verwechseln mit dem Crowdfunding. Beim Crowdinvesting geht es einzig und allein darum, mit seinem Investment Gewinne zu erwirtschaften. Vor dem Investment kann man sich selbstverständlich umfangreich über das Projekt informieren.

Das Risiko beim Crowdinvesting ist ähnlich hoch wie beim investieren mit eigenem Kapital. Wenn das Projekt nicht wie geplant funktioniert, können Investoren ihr Geld verlieren. Sogar der Totalverlust kann eintreten. Da es sich bei den meisten Crowdinvestings um sogenannte Nachrangdarlehen handelt, steht man im Falle einer Insolvenz leider ganz hinten auf der Gläubigerliste. Das Risiko lässt sich aber minimieren, in dem man nicht nur in ein Projekt investiert, sondern das verfügbare Kapital auf mehrere Projekte verteilt. Wer vorher raus möchte, kann seine Anteile am sogenannten Zweitmarkt verkaufen. Hierbei muss man allerdings mit finanziellen Abstrichen rechnen.

Vorteile des Immobilien-Crowdinvesting

  • Direkte Investition in die Immobilie
  • Schon mit kleinerem Kapital möglich
  • Renditeerwartungen von 3 bis 8 Prozent
  • Keine Kursschwankungen, keine Nachschusspflicht

Nachteile des Immobilien-Crowdinvesting

  • Totalverlust des Kapitals möglich
  • Es handelt sich um eine Nachrangdarlehen
  • Kapital ist während er Laufzeit gebunden
  • Begrenzte Investitionssumme pro Anleger und Projekt

Immobilienaktien

Immobilienaktien sind Aktien von Unternehmen, die im Immobilen-Sektor tätig sind. Diese Firmen handeln entweder mit Immobilien oder besitzen und vermieten diese. Ein klassisches Beispiel sind Firmen, die in der Immobiliensanierung tätig sind. Diese kaufen Immobilen, sanieren sie und verkaufen sie anschließend mit Gewinn weiter. Sie unterscheiden sich allerdings hinsichtlich ihres Portfolios. Die Immobilen-Firmen fokussieren sich oft auf spezielle Marktsegmente, wie beispielsweise Wohnmobilen, andere hingegen sind beispielsweise auf gewerbliche Immobilien spezialisiert.

Aktionäre dieser Gesellschaft sind offizielle Anteilseigner und können somit auch an der Jahreshauptversammlung des Unternehmens teilnehmen. Das nehmen jedoch leider nur sehr wenige wahr. Durch das Investment in eine Aktiengesellschaft aus der Immobilienbranche ist man somit indirekt im Immobilen-Markt investiert. Hauptsächlich profitiert man als Aktionär von den Immobilienverkäufen oder auch den Mieteinnahmen.

Um in Immobilienaktien zu investieren, benötigt man ein Depot bei einer Bank. Das kann die Hausbank, aber auch Direkt- oder Onlinebank beziehungsweise ein Broker sein. Oftmals fallen bei diesen Anbietern keine Depotgebühren an. Jedoch zahlt man Gebühren für jeden Kauf und Verkauf von Aktien. Daher sollte man vermeiden, nicht allzu oft das Depot umzuschichten. Der Preis der Aktie richtet sich nach Angebot und Nachfrage und kann, wie bei Aktien typisch, sehr stark schwanken.

Vorteile von Immobilienaktien

  • Jederzeitiger Kauf und Verkauf der Aktien möglich
  • Einstieg schon mit geringen Beiträgen möglich
  • Diversifikation durch den Kauf unterschiedlicher Aktien
  • Zugang zu diversen Handelsgeschäften mit Immobilen

Nachteile von Immobilienaktien

  • Aktien haben meist eine hohe Volatilität
  • Gewinne müssen beim Überschreiten des Freibetrages versteuert werden
  • Aktiengeschäfte setzen gewisse Erfahrungen voraus

Teile diesen Beitrag

Florian R.

Florian R.

Florian R. beschäftigt sich schon seit 2004 intensiv mit dem Thema Finanzen und Wirtschaft. Er handelt regelmäßig an der Börse und interessiert sich immer für neue Anlagemöglichkeiten.

scroll to top