Das Gütesiegel Made in Germany

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Das Gütesiegel Made in Germany ist definitiv einzigartig. Es ist nahezu auf jedem Winkel der Welt bekannt und wird von einem Großteil der Menschen in kürzester Zeit mit eingeprägten Werten und Vorstellungen verknüpft. Dabei findet man es auf vielen deutschen Produkten, welche somit unter der Konkurrenz Made in China herausstechen. Diese Bedeutung des Gütesiegels ist dabei mit der wachsenden Globalisierung umso wichtiger geworden. Deutschland und seine Geschichte haben es geschafft mit diesen drei Wörtern eine ganze Wirtschaftsnation auszuzeichnen. Im Folgenden wird dazu der Sachverhalt einmal genauer unter die Lupe genommen und somit ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte aufgearbeitet.

Die Bedeutung und Geschichte des Siegels

Allgemein ist das Gütesiegel Made in Germany eine Herkunftsbezeichnung, welches den Ursprungsort eines Produktes kennzeichnet. Dabei wird es bereits seit dem 19. Jahrhundert verwendet und wurde als Schutz vor dem Verkauf von billiger und minderwertiger Importware eingeführt. Zu dieser Zeit war vor allen Dingen die Ware aus Großbritannien ein großes Problem, welche meist qualitativ schlechter war und somit auch billiger verkauft worden ist und für deutsche Qualitätsunternehmen eine Gefahr darstellte.

Somit ist die Bezeichnung Made in Germany eingeführt worden und ein weit verbreitetes Gütesiegel geworden. Zu Zeiten der Industrialisierung hat es dabei vermehrt an Bedeutung gewonnen und wurde immer weiter verbreitet. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg spielte die Herkunftsbezeichnung stets eine wichtige Rolle und wurde mittlerweile als Synonym für das deutsche Wirtschaftswunder verwendet. Durch die großen Exporterfolge der deutschen Nation, wurde es auf der ganzen Welt verbreitet und bekannt.

Interessanterweise konnten Hersteller der DDR selber entscheiden, ob sie mit der Bezeichnung Made in GDR oder Made in Germany gekennzeichnet wurden. Mit der Zeit haben sich diese Herkunftsbezeichnungen immer weiter vermehrt und mittlerweile gibt es diese nicht nur in der Form von beispielsweise Made in France, sondern mittlerweile auch als Made in EU.

Infografik: Made in Germany

Produkte als Made in Germany kennzeichnen – Die rechtliche Lage

Bis 2012 waren Kennzeichnungen in der EU freiwillig und unterlagen nahezu keinen Verpflichtungen oder Bedingungen. 2013 haben sich die Länder dann dazu entschieden die Angabe des Herkunftlandes als verpflichtend zu machen, da aufgrund der Globalisierung der Konsument immer einfacher die Übersicht verloren hat. Zudem müssen sich Unternehmen und Hersteller an den EU-Zollregeln orientieren.

Die EU-Zollregeln schränken dabei nicht nur große Unternehmen, sondern auch Verbraucher ein. Ware und Menschen können sich zwar stets frei in der EU bewegen, jedoch unterliegen sie bestimmten Einschränkungen und Richtlinien. Geldmittler die eine Summe von 10.000EUR überschreiten, müssen dabei beispielsweise vorher beantragt werden und bestimmte Ware, die möglicherweise in Deutschland verboten ist, darf nicht über die Grenze mitgenommen werden. Auch steuerlich ist dabei Vorsicht geboten, da zwar Ware über die Grenzen transportiert werden darf, jedoch bestimmte Produkte wie beispielsweise Zigaretten gewissen Steuern unterliegen und es dabei auch entscheidend ist, ob die Dinge aus gewerblichem oder privaten Zweck transportiert werden.

Bei Unklarheiten und Ungewissheiten argumentieren deutsche Hersteller dabei häufig damit, dass die Forschung der Produkte in Deutschland stattgefunden habe und damit auch als Made in Germany gekennzeichnet werden dürften, unabhängig von dem späteren Produktionsort. Auch wenn die Wertvorstellungen und die Entwicklung vieler Produkte in Deutschland durchgeführt wird, produzieren vermehrt unternehmen im Ausland, da dort die Bedingungen besser sind und die Kosten für die Produktion dadurch erheblich gesenkt werden können.

Momentan muss ein Produkt jedoch nicht einmal in Deutschland produziert werden, damit es als Made in Germany gekennzeichnet werden darf. Dazu wurde festgelegt, dass bis zu 90% im Ausland gefertigt werden dürfen und lediglich die Endmontage in Deutschland durchgeführt werden muss. Dies spielt vor allen Dingen für die deutsche Automobilbranche eine entscheidende Rolle, da zwar ein Großteil der Ingenieure in Deutschland sitzt und auch in Deutschland an neuen Autos geforscht und entwickelt wird, jedoch die Rohstoffe überdurchschnittlich viel aus dem Ausland kommen und viele Teile auch beispielsweise in China angefertigt werden und erst später in Deutschland zusammengesetzt. Nach dieser rechtlichen Lage können die Hersteller ihre Autos somit trotzdem als Made in Germany kennzeichnen und das Gütesiegel zu ihrem Vorteil nutzen.

Die Bedeutung des Siegels für die deutsche Wirtschaft

Die Bedeutung des Jahrhunderte alten Gütesiegels sollte keinesfalls unterschätzt werden. Es stellt für deutsche Firmen einen erheblichen Vorteil dar. Dies ist ganz einfach darin zu begründen, dass die Bezeichnung Made in Germany im Ausland besonders für Tradition und Qualität steht und immer noch durch den guten Ruf des 19. Jahrhunderts geprägt ist. Somit ist diese Kennzeichnung besonders bei deutschen Werkstoffen oder Autos entscheidend und hebt die Ware von anderen Ländern deutlich ab.

Dabei bietet dies einen enormen Wettbewerbsvorteil, welcher von der Konkurrenz schwer aufzuholen ist, da er einerseits nicht von ihnen übernommen werden kann und gleichzeitig die emotionale Verbindung vieler Menschen mit diesem Begriff nicht zu lösen ist. Trotzdem ist es umso wichtiger, dass dieser hervorragende Ruf nicht einfach hingenommen werden darf. Es ist sehr wichtig, dass er mit der Hilfe von kontinuierlicher Qualität der deutschen Unternehmen erhalten bleibt. Dazu gehört viel Arbeit und Disziplin und kann somit eine erhebliche Auswirkung auf die wirtschaftliche Situation von Deutschland in der Zukunft haben.

Um diesen Ruf zu erhalten sind besonders innovative Geschäftsmodelle von Bedeutung. Gerade zu Zeiten der Globalisierung ist der technische Fortschritt immer wichtiger geworden und somit ein entscheidendes Kriterium bei der Bewertung des Fortschrittes eines Landes. Einer der stärksten Konkurrenten ist dabei die USA mit dem Silicon Valley. Gerade in diesem Hinblick darf einem jedoch nicht ein Denkfehler unterlaufen. Viele Menschen sehen die Gefahr in der Bezeichnung Made in USA. Hingegen ist viel mehr Acht daraufzulegen, inwieweit sich der Ursprungsort Silicon Valley zu einer Qualitätsmarke entwickelt.

Aber auch die Volksrepublik China arbeitet vermehrt an der Forschung und Entwicklung neuer Technologien, um nicht den Anschluss zu verlieren. Im Gegensatz zu Deutschland sind sie dabei nicht von großen ausländischen Firmen wie Amazon abhängig, sondern schotten sich als eines der wenigen Länder von dem Rest der Welt ab und bauen ihre eigenen riesigen Unternehmen wie Alibaba auf. Diese Abhängigkeit von Deutschland könnte dabei noch zu einer Schwäche werden und möglicherweise zu vielen Problemen führen. Umso interessanter ist es, was die Zukunft und die Entwicklung des Gütesiegels Made in Germany noch bringt.

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Florian R.

Florian R.

Florian R. beschäftigt sich schon seit 2004 intensiv mit dem Thema Finanzen und Wirtschaft. Er handelt regelmäßig an der Börse und interessiert sich immer für neue Anlagemöglichkeiten.

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